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Hintergründe:

Bereits aus 1995 stammt der folgende Text:

Klimakatastrophe, Wasserversorgung, Welternährung, ökologischer Kollaps, kriegerische Auseinandersetzungen als letztes Mittel von Verteilungskämpfen um Ressourcen auf der globalen Ebene, eine scheinbar festgeschriebene hohe Arbeitslosigkeit in den Industrieländern mit ihren sozialen und wirtschaftlichen Folgen, eine weit schlimmere Situation in den Entwicklungs- und Schwellenländern, die Bedrohung, dass eine Angleichung des Wohlstands dort einerseits Voraussetzung für Bildung, Geburtenkontrolle, Verringerung des Gewaltpotentials usw. andererseits zwangsläufig mit deutlich höheren ökologischen Belastungen verbunden sein wird, wenn sie sich auf der Schiene "harter Industrialisierung“ vollzieht, das ist Realität und sicherlich nichts Neues.

Die Bereitschaft der Entwicklungs- und Schwellenländer, auch riesiger Volkswirtschaften wie China, Indien, Brasilien usw., sich von den hoch industrialisierten Ländern eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Entwicklung zugunsten ökologischer Belange diktieren zu lassen, ist "verständlicherweise" äußerst gering, wie der Klimagipfel im Frühjahr '95 in Berlin nur zu deutlich gezeigt hat. Die meisten der betroffenen Regierungen stehen hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung unter einem erheblichen Erfolgs- d.h. auch Zeitdruck, hinzu kommen die Interessen der Erdöl produzierenden Länder und die Gesamtheit der damit verbundenen Industrien, soweit es um eine Umorientierung in der Energiepolitik insgesamt geht.

Es liegt klar auf der Hand, dass es entweder gelingt, in sehr kurzer Zeit weitsichtige Konzepte als Grundlage wirtschaftlicher Entscheidungen weltweit durchzusetzen, oder es wird sehr schnell zu einer neuen Blockbildung kommen:

auf der einen Seite Volkswirtschaften, die bereit und in der Lage sind, ökologisch zu handeln, auf der anderen Seite die Anderen. Es braucht wenig Phantasie, um zu erkennen, dass hierin zukünftig wenigstens soviel Zündstoff liegt, wie in den Auseinandersetzungen der Nationen, Ideologien und Religionen, denn hier geht es demnächst ums Ganze. Die Forderung der ukrainischen Administration, Tschernobyl nach Zahlung von 4 MRD. US$ abzuschalten, ist ein Fanal.

Wie aber setzt man in kurzer Zeit durch, dass weitsichtige Perspektiven weltweit zur Grundlage wirtschaftlichen Handelns werden?

1.    man entwickelt genaue Konzepte zur Umsetzung der Perspektiven

2.    man schafft Voraussetzungen, dass an der Verwirklichung der Konzepte Geld verdient werden kann

3.    man überlässt den Rest der Dynamik des Systems

Was sind weltweit weitsichtige Perspektiven?

Eines ist sicher: solche Perspektiven begünstigen in sich schlüssige Systeme, die weder „Überschüsse" noch "Mangel" produzieren.

Beispielsweise lebt ein Mensch, der während einer "Heizperiode" soviel Holz verfeuert, wie in dem Gebiet, aus dem er (alleine) es entnimmt, in dieser Zeit nachwächst, ökologisch schlüssig.

Aus beiden obigen Sätzen wird es schon deutlich: der Begriff der weltweit weitsichtigen Perspektiven ist aus heutiger Sicht ein Widerspruch in sich, da niemand in der Lage ist, langfristige globale Auswirkungen neuer Technologien zu beurteilen, sowenig wie die heutige Meteorologie trotz riesigen technologischen Aufwands in der Lage ist, auch nur annähernd verlässlich das Wetter für mehr als drei Tage vorherzusagen. Das bedeutet nicht, den Anspruch global schlüssiger  Perspektiven aufzugeben, es bedeutet nur, sie sozusagen verkleinert auf überschaubare Einheiten zu beziehen und darauf zu vertrauen, das regional schlüssige, gesunde Systeme sich auch im Gesamtsystem schlüssig und gesund auswirken werden.

Die Bilanz aller Industrienationen war und ist alles andere als ausgeglichen, die Bilanz der Schwellen- und Entwicklungsländer wird das, bedingt durch die technologischen Möglichkeiten, unschlüssige Systeme in größerem Maßstab nachzubilden, als das zu Beginn der Industrialisierung möglich war, noch weit in den Schatten stellen.

Da sich mittelfristig in den Industrienationen wegen der Ausrichtung auf fossile Brennstoffe  und Atomkraft (Energiewirtschaft, Autoindustrie usw.) wenig ändern kann, ist unser Modell allen bisher bekannten vorzuziehen, weil es einerseits aktiven und kompensatorischen Charakter, andererseits aber auch langfristige Wirkung in den Gesellschaften hat, die im Begriff stehen, die Entwicklung "harter Industrialisierung" zu wiederholen und die negativen Auswirkungen zu verschärfen.

Nachsatz aus 05.2009:

Immer wieder muss betont werden, dass die hier in Rede stehenden Anlagen als Katalysatoren wirken, der eigentliche Energieertrag wird mit einer seit einigen Mrd. Jahren erprobten Technologie erzielt, der FOTOSYNTHESE.

Diesem Text aus 1995 könnte man tausende Details aus den nunmehr vergangenen 14 Jahren, wie die erhofften positiven aber praktisch verpufften Auswirkungen des Kyoto - Protokolls, die Radikalisierung in den benachteiligten Ländern, bislang gipfelnd in den Ereignissen des 11.09.2001, die Besetzung des Irak, die Analyse der Motive aller anderen seitdem geführten Kriege, unendliches Leid zig-tausender unschuldiger Menschen u. v. m. hinzufügen, die oben genannten Überlegungen werden aber dadurch nicht noch richtiger, sie waren es von vorne herein.

 

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